6
Jun
2006

Draußen . . . (Fingerübung)

Bild-012


tönt im vollen Tempo eine kleine Vespa vorbei, nimmt der Sommer doch Anlauf, wird es
endlich heller, lockt die Aussicht, im Freien einen Kaffee zu trinken und
sich die Sonne auf den Bauch brutzeln zu lassen, ist der Genuss, Menschen
zu beobachten, viel umfassender (sozusagen Allegretto, mit Schubert'schem
Schmelz).
Sie sortierte nervös in ihrer Tasche. Hatte sich ihr schwarzgelbes Tuch zu
einer Schlaufe gelegt und das andere Ende hindurchgezogen. Schön anzusehn.
Meine Güte - wann ist der Moment, dass die Frauen mit einem Strahlen im
Gesicht, das nix zu tun hat mit dem blöden Grinsen in den Katalogen,
verlieren wie eine ausgeblasene Kerze?

(edit 7.6.)

Neues vom Sprachschatz

Hab gerade in einer Pressemitteilung einen Ausdruck gelesen, den ich Euch nicht vorenthalten will: "Public Viewing-Bereich". Ich finde, Englisch und Deutsch sind so schöne Sprachen - man soll sie nicht miteinander vermischen, und schon gar nicht Wörter, die eher zu den Aussortierkandidaten gehören.

*Am Kopf kratz*

Also, so gehts ja nich! Da ist doch hier
nur die ganze Zeit von so einem Schules Ferne die Rede und nicht von unserem Projekt! *prust! stöhn* Die edle Erfinderin erst an zehnter Stelle! Nun! Also! Zusammenreissen! Mitmachen! Aber dawai!

Aber (In 30 Tagen um die Welt)

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Aber: Wo bleiben? B. las: Hotel H., Mcmare Airport. Lage: direkt im Flughafen, zu erreichen uber ein Rollband oder Hotelbus (inklusive). Da, wußte er, würde G. ihn am wenigsten suchen. Was gab es da: Restaurants, Sports-Bar, Coffee Shop, Swimmingpool (saisonal), Whirlpool, Fitness-Center, Sauna, Dampfbad, Beauty-Salon, Geschäfte, Parken. Immerhin 858 Zimmer, 10 Etagen, Bad/Dusche, WC, Klimaanlage, Telefon, TV, Bügeleisen, Fön, Minibar, Radiowecker. Das musste schon sein. Und sonst noch? Blues im Juni, Jazz im Juli. Auf dem großen, alkoholschwangeren Volksfest in M., stand sie plötzlich vor ihm. Zu banal: Seitdem glaubte er nicht mehr an Zufälle.
- Was machst Du hier.
- Mal schaun. Man gönnt sich ja sonst nichts.
- Du . . .
- Lass es, sag nichts.
Noch einen Kaffee? Die fast enervierende Freundlichkeit der Kellner? Der Kuchen, das wußte er, konnte einem schon mal den nächsten Zahnarztbesuch bescheren. Was denn dann?
Raus, ein paar Schritte gehen, hinüber in die Stadt, in den nächsten Park, ins Museum. Das Bild von der Bar an der Ecke. Die Blumen. Die Fotos im Keller. Hier ist alles wie im Museum, dachte er sich, als er die Blocks weiterlief zur Hochbahn, die merkwürdig eckig kurvend die Stadt durchmaß. Ob sich der Mann im Coffeeshop noch an ihn erinnern würde?
Foto: fbt

Summer in Chicago

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Summer in Chicago versammelt Notizen, Bilder, kurze Texte, hier und da auch mal ein Gedicht.

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