11
Jun
2006

Ankommen (in 30 Tagen um die Welt)

B. suchte sich, als er die Annehmlichkeiten seines Hotels genug genossen hatte, ein Haus am Rand der Stadt. Nur zu gut konnte er sich erinnern, wie verblüfft er war, als er das erste Mal die langen Straßen hinauf und hinuntergefahren war: Dass sie hier nur mit Holz bauten, dass Zäune fehlten, dass Rasensamenhersteller Millionen verdienten, wenn nicht mehr.
- Hast Du zu trinken?
- Ja.
Eh’ die Cola ins Glas rann, fuhr Paul, der Gastgeber, mit einem kräftigen Schwung durch einen Eisbottich. Mehr Eis als Cola, dachte er. Das Eisschaufeln, die großvolumigen Motoren, das „Nice to meet you“, die Klimaanlagen überall, die anheimelnde Gemütlichkeit der Häuser, in die B. kam.
Sie fuhren abends durch die Stadt, blieben für ein paar Stunden in einer viel zu lauten Bar, B. war müde.
Er hatte an einer Kreuzung ein schönes Haus gefunden: Die Erker niedlich, die Farbe fast himmelblau, eine Veranda mit knarrenden Dielen auf der Rückseite, ein kleiner, verschlafener Garten, die Eichhörnchen hatten ihn längst in Besitz genommen. Draußen stand schon ein kleiner Toyota, den er sich für ein paar Hunderter beim Händler geholt hatte – nun galt es, möglichst schnell Möbel zu finden und die Zeitung in Deutschland, für die Bernd schrieb, begann ungeduldig zu werden. Auch Angela, seine Lektorin, schickte täglich Mails. Bis das erste Festival der Stadt begann, musste er fertig sein, der Sommer schickte längst seinen blauen Himmel über die Stadt.

Sonntag (II)

Guten Jazz hörend, widme ich u.a. der Frage, ob nur der Beste gewinnen darf. Sollte. Müsste. Führt doch mal Eleganznoten ein beim Fußball. Oder Fairneßkoeffizienten. Hm, wenn die Bundesliga schon bald Telefonliga heißt, was wird dann überhaupt?

Sonntag

25 Grad auf dem Balkon. Oder sind es 30? Noch mehr? Der rauschende Kanal, keine 100 Meter entfernt, erinnert wenigstens ein wenig an das, was man eigentlich heute tun sollte. Ja: Kaffee trinken. Radl fahren. Schwimmen gehen. "In 30 Tagen um die Welt" weiterschreiben. One of my favourite singers made an album with her friens, bau das mal in die Geschichte ein. Zum Beispiel. Oder die andere Attraktion. . . . Naja, träumen darf man doch mal, odä?
Foto: fbt

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