29
Dez
2007

Recht hat er

Gerade im Scheibenwischer: Da hat ein junger Kabarettist ein paar Magazintitel auf den Tisch gepackt und Namen genannt: Völlig zu recht, sehr scharf und ohne Klamauk gezeigt, wie in Deutschland gegen den Islam geschrieben und geredet wird. Schwarze Hintergründe als ikonographisches Symbol sind nur ein Beispiel. Wir sollten uns an die eigene Nase fassen, sagt er völlig zurecht, es gäbe keine Alternative zum "Multikultikuschelkurs". Wenn dann irgendwann die Moscheen brennen, wolle es dann wieder keiner gewesen sein. Ehrenmorde seien bei uns Familiendramen, die vor allem an Weihnachten stattfinden - wie wahr. Seinen Text sollte man in 60-Punkz-Schrift verbreiten, möglichst überall.
upd: Er heißt Hagen Rether.

Trackback URL:
https://fbttage.twoday.net/stories/4569352/modTrackback

ElsaLaska - 3. Jan, 02:06

Den hab ich neulich auch gesehen in einer Wiederholung. Aber er hat nur polemisiert - was natürlich gutes Recht ist im Scheibenwischer. Nur : Über den knallschwarzen Titel Benedikt gegen Mohammed war ich auch sehr entsetzt. Das war aber Schuld des Spiegels. Benedikt ist gegen jede Polemik etwas gelungen, was niemandem vorher gelungen ist: Durch seine Regensburger Rede, die Herr Rether ja negativ kommentierte, und das hat mich genervt, weil er das einfach unterschlug in seiner Synagogen-Brennen-Wieder-Rede, kam es zum Dialog mit 138 führenden islamischen Gelehrten, der weiterhin anhält. Diese islamischen Gelehrten wurden für das Frühjahr in den Vatikan eingeladen, haben freudig zugesagt und derweil eine freundliche Friedensbotschaft an alle Christen nochmals für Weihnachten übermittelt.
Und das hat nur unser Papst geschafft. Und darauf bin ich, bei aller Skepsis gegenüber der Regensburger Rede, sehr sehr stolz.
Nicht weil er jetzt mein Papst ist, sondern weil er spiritueller Führer ist, dem man im Dialog der Religionen trauen kann, auch wenn man ihm dogmatisch nicht folgen will und kann.

fbtde - 3. Jan, 08:28

Nicht jeder Zweck fertigt jedes Mittel. Dass Dialog zustande kam, ist gut und nötig, dass Rether es weggelassen hat, berechtigt. Weil immer noch zu viel vereinfacht wird. Besonders eindrucksvoll fand ich sein Bild des muslimischen Familienvaters, der zur Arbeit fährt (den Namen des Arbeitgebers lass ich jetzt weg) und in der S-Bahn einem gegenüber sitzt, der so ein Blatt liest.
Ich finde schon, wir müssen uns damit auseinander setzen, dass wir in Westdeutschland in einer multireligiösen Gesellschaft leben. Die einfach keine Konfrontation dieser Art, wie Rether sie kritisiert hat, verträgt. Schon gar nicht, wenn man sie zum politischen Prinzip macht.
Foto: fbt

Summer in Chicago

Eine Geschichte, Notizen, Bilder & mehr

..

Über dieses Weblog

Summer in Chicago versammelt Notizen, Bilder, kurze Texte, hier und da auch mal ein Gedicht.

What time is it?

Chicago

Die Nachrichten bei der Tagesschau, der New York Times

Status

Online seit 7231 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 28. Feb, 08:23

Credits


Alltagsrassismus
Bürokratie
comments to other blogs
Das Wetter
dies und das
Du und ich oder was
In 30 Tagen um die Welt
Iran
Islam
Literatur u.ae.
Mannomann
Medienwelten
Musik
Nachrichten aus dem Dornröschenschloss
Nachtmusik
nicht schnurz
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren